Arbeitsverhältnisse: Neue Arbeitsverhältnisse jenseits der ‚Normalarbeit‘

Martin Risak stellt auf dem blog.arbeit-wirtschaft.at eine aktuelle Studie der European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions (eurofund) zu neuen Arbeitsformen vor. In der Studie werden neun solcher neuen Arbeitsverhältnisse identifiziert:

• Crowd employment: virtuelle Plattformen, die AnbieterInnen und NachfragerInnen von Dienstleistungen zusammenführen
• Casual work: Arbeit auf Abruf
• Portfolio work: Selbständige arbeiten für eine große Anzahl von KundInnen, für die sie jeweils nur sehr kleine Arbeitsaufträge erfüllen
• Collaborative Employment: verdichtete Formen der Zusammenarbeit von kleinstrukturierten Selbständigen
• Employee sharing oder Labour pooling: einzelne Arbeitende werden von einer Mehrzahl von ArbeitgeberInnen angestellt für die sie auf rotierender Basis arbeiten
• Job sharing: mehrere ArbeitnehmerInnen teilen sich einen Arbeitsplatz und koordinieren ihre Verfügbarkeiten selbst
• Interim Management: befristete Verträge für Führungskräfte
• Mobile, auf moderner Informationstechnologie (ICT) basierende Leistungserbringung
• Voucher based work: Bezahlung der Arbeitsleistung mit Gutscheinen oder Schecks, die bei Dritten erworben werden können

Diese Aufzählung ist zumindest instruktiv, gleichwohl wirkt die Form der Klassifizierung recht willkührlich, daran scheint auch die Vermessung auf den Achsen Employed – Self-Employed und Employment Relation – Work Pattern wenig zu ändern.

Ein Teil der Bezeichnungen wirkt recht ‚hipp‘ (‚crowd employment‘), deren genauer zu betrachtende prekäre Status wird damit begrifflich nur bedingt kaschiert. Von Interesse wäre insofern eine Achsenvermessung entlang einer Achse, welche die Prekarisierung i.w.S. abbildet. Man könnte sich diese als dritte Achse vorstellen, welche den sozialen und ökonomischen Status abbildet und damit auch jener Arbeitsform Sichtbarkeit verleiht, welche etwa unter dem Begriff der ‚working poor‘ firmiert.